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Ehrenbürgerwürde zum Achtziger

Der Rahmen war dem Anlass entsprechend würdig – obwohl Festakte den Geehrten sonst ja nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Seine Heimatstadt Ternitz verlieh dem Künstler Robert Hammerstiel zum 80er die Ehrenbürgerschaft.

Kultur-Stadtrat Peter Spicker begrüßte die Besucher in der Ternitzer Stadthalle und das Jazztrio von Richard Österreicher stimmte auf den Festakt rund um Robert Hammerstiel ein. ORF-Radiojournalist Peter Sterzinger stimmte die rund 700 Festgäste in der Stadthalle mit Lesungen aus Büchern von und über Robert Hammerstiel ein, ehe die Laudatoren tiefe Einblicke in den Werdegang des Künstlers und sein Schaffen dem Publikum näher brachten. Generaldirektor Günter Geyer von der Wiener Städtischen Versicherung und der Direktor der Albertina, Klaus Albrecht Schröder, beide Jahrzehnte lange Förderer und Wegbegleiter des Geehrten, würdigten in launigen Ansprachen die beeindruckende künstlerische Entwicklung Hammerstiels. „Robert Hammerstiel zählt heute zu den anerkanntesten Künstlern Österreichs, den ich seit vielen Jahren schätze und verehre. Trotz schwierigster Rahmenbedingungen hat er seine Berufung gefunden und sich in der internationalen Kunstszene erfolgreich etabliert“, hob die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied hervor.

„Robert Hammerstiel zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der österreichischen Kunst- und Kulturszene mit höchster internationaler Reputation“, skizzierte der Ternitzer Bürgermeister und Abgeordnete Rupert Dworak, „Es war für uns deshalb eine Herzensangelegenheit, seinen 80. Geburtstag im Kreise von Honoratioren, Freunden und seiner Familie gemeinsam mit der Bevölkerung würdig zu feiern.“ Gemeinsam mit Kulturministerin Claudia Schmied überreichte Bürgermeister Dworak dem kulturellen Aushängeschild der Stadt beim Festakt für seine jahrzehntelangen besonderen Verdienste um seine Heimatstadt das Ehrenbürgerschaftsdekret. „Das Ehrenbürgerrecht ist die höchste Auszeichnung, die Ternitz zu vergeben hat. Sie wurde seit 1945 erst vier Mal verliehen. In Würdigung und Anerkennung des herausragenden Lebenswerkes von Professor Robert Hammerstiel und dessen innigem Bekenntnis zu seiner Heimatstadt, hat der Gemeinderat der Stadtgemeinde Ternitz einstimmig diese Ernennung beschlossen“, betonte Bürgermeister Dworak. Unter den Gästen Elisabeth Leopold vom gleichnamigen Museum und Künstlerkollege Rudi „Voka“ Vogl.

Das Leben hat an Robert Hammerstiel schon in der Kindheit harte Anforderungen gestellt. Krieg, Hunger, Internierungslager und Flucht von Werschetz aus dem serbischen Banat nach Österreich im Jahr 1947, haben den jungen Menschen geprägt. 1949 beginnt Robert Hammerstiel eine Bäckerlehre in Pottschach, 1954 erhält er die Österreichische Staatsbürgerschaft, arbeitet ab 1955 in der Graugießerei im Ternitzer Stahlwerk. Trotz harter körperlicher Arbeit ist Hammerstiel jeden Abend nach Wien in die Kunstschule gefahren und kam erst spät nachts wieder nach Hause. Er war damals der einzige Arbeiter in der Kunstschule und wurde erst nach seiner ersten Ausstellung in Berlin akzeptiert.

Heute gehört Robert Hammerstiel zu jenen Künstlern in Österreich, deren Arbeiten international anerkannt und weltweit in bedeutenden Galerien vertreten sind. Die Liste seiner Ausstellungsorte reicht von Rom, Paris, Kairo bis nach New York und Japan – und selbstverständlich Wien, wo auch Werke in der Albertina, der Sammlung Essl, im Leopold-Museum und in der Akademie der bildenden Künste zu bewundern sind. Robert Hammerstiel hat in seiner künstlerischen Laufbahn zahlreiche Preise und Diplome erhalten und wurde im Jahr 1985 mit dem Titel „Professor” ausgezeichnet.

Robert Unger

Die Bilder rund um den Festakt von Wilfried Scherzer:

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