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Irmie Vesselsky | The Key | Donauwalzer Records

Gefühlvolle Klaviermelodien umschließen einen wie warmes Wasser. Im Zentrum des klanglichen Universums stehen alleine der Gesang und das Piano von Irmie Vesselsky. Um diese Grundpfeiler spinnt die vielschichtige Songwriterin auf behutsame Weise ein Soundgewand aus elektronischen Spielereien, Beats und Violinpassagen, das gleichsam zurückhaltend und melancholisch aber auch sehr kraftvoll und intensiv erscheint.

Wenn Irmie Vesselsky schon die englischen Wörter für Gefäß und Himmel in ihrem Namen vereinigt, ist es auch kein Wunder, dass ihre Musik gleichzeitig transparent und doch sehr in ihren Erfahrungen verwurzelt ist. Mit Klavier und Stimme allein, schafft es diese junge Frau, Emotionen aufzubauen, zu halten und manchmal auch durch ihr Gegenteil wieder zu zerstören.

Bereits mit ihrem Debütalbum „Parentheses of Antitheses“ hat sich die österreichische Singer-Songwriterin vor drei Jahren für Aufsehen gesorgt und sich mittlerweile einen bedeutenden Platz in der heimischen Musikszene gesichert. Mit „The Key“ legt Irmie Vesselsky nun noch ein Schäufchen nach. Es ähnelt dem Debut und doch ist alles anders: Vom lieblich-traurigen Klassiker „The Last Dance Of The Red Shoes“ des Erstlingswerkes ist lediglich noch eine zu erahnende Referenz zu deren ehrwürdiger Trägerin, Dorothy Gale dem Mädchen aus dem Zauberer von Oz, im Untertitel übrig. Auch durch Vesselsky’s Leben scheint ein Tornado gefegt zu haben. Irmie Vesselsky präsentiert auf ihrem neuen Album – merklich erfahrener und stärker – neun neue Mini-Epen mit Suchtfaktor. Viel Fingerspitzengefühl beweist Irmie Vesselsky mit ihren ehrlichen Texten, die wunderschön kryptisch und doch zugleich leicht zugänglich sind, die viel Spielraum für Interpretationen zulassen und dazu anregen, eigene Bilder im Kopf entstehen zu lassen.

Irmie Vesselsky

„Auf Wiedersehen, ihr Dämonen“ singt Irmie Vesselsky fast lieblich im melancholisch-düsteren Lied Nummer fünf, in dem sie zum Schluss kommt, sich nicht mehr von den Dämonen auffressen zu lassen, sondern stattdessen sie selbst zu vertilgen. „Mirror Me, Mirror You“, der vielleicht stärkste Song des Albums, ist eine klare Ansage und Abrechnung mit jemandem, in dessen Haut man nicht stecken möchte, wenn er den Song zum ersten Mal hört. „If home

is where my heart is then I’ll be homesick forever“ gibt sich Irmie Vesselsky gewohnt poetisch und verträumt in dem Song „Far, Far Away“, in dem sich Harmonium, Piano und Synthesizer aneinanderschmiegen. Überhaupt versteht Irmie Vesselsky es, klassische Instrumente mit elektronischen Elementen und Beats so harmonisch zu vereinen, dass sie – gepaart mit ihrer unvergleichbaren Stimme – tiefer als unter die Haut gehen.

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