Die Regierung hat eine Reform der Familienförderung beschlossen, die in der nächsten Regierungsperiode umgesetzt werden soll. „Die SPÖ konnte dabei durchsetzen, dass massiv in Kinderbetreuung investiert wird“, skizzierte Nationalrat Hans Hechtl.
„Die Regierung hat außer Streit gestellt, dass wir Reformen bei der Familienförderung brauchen und bei der Kinderbetreuung Tempo machen müssen. Die SPÖ wird dafür sorgen, dass die Verbesserungen für die Familien auch kommen“, zeigt sich die Vorsitzende des Gemeindevertreterverbandes Sylvia Kögler über die geplanten Maßnahmen erfreut.
100 Millionen Euro pro Jahr für Kinderbetreuungsplätze
„Mit jährlich 100 Millionen Euro wird der Bund den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen in den Bundesländern finanzieren und beschleunigen. Schon heuer können wir aus dem Konjunkturpaket 50 Millionen Euro abrufen. Ziel ist, spätestens Ende 2016 das Ziel von 33 Prozent Betreuungsquote für Unter-Dreijährige zu erreichen“, erläutert Hechtl.
Außerdem soll gezielt in bessere Öffnungszeiten investiert werden. Vor allem für Kindergärten am Land braucht es in viel mehr Einrichtungen Öffnungszeiten, die sich mit der Berufstätigkeit der Eltern vereinbaren lassen.
Familienbeihilfe wird deutlich angehoben
„Freuen können sich die Familien außerdem über mehr Geld im Börsel, denn die Familienbeihilfe soll vereinfacht und erhöht werden“, betont Hechtl.
Sylvia Kögler betont, dass von der Erhöhung der Familienbeihilfe alle bezugsberechtigten Kinder profitieren: Eine niederösterreichische Familie mit zwei Kindern bekommt momentan im Monat in Summe 223,60 Euro an Familienbeihilfe und 1.401,50 Euro durch den Kinderabsetzbetrag – ergibt im Jahr gesamt 4.084,80 Euro. Mit der Familienförderung neu würde sich der monatliche Bezug auf 375 Euro erhöhen, die Zuwendungen würden somit aufs Jahr gerechnet 4.500 Euro ausmachen – im Vergleich zum jetzigen Modell also ein Gewinn von über 400 Euro.
„Im gesamten Bundesland sind es rund 345.000 Kinder, die bezugsberechtigt sind und von der Erhöhung der Familienbeihilfe profitieren – im Bezirk Neunkirchen sind es rund 18.250. Diese Maßnahme ist in Zeiten hoher Lebensmittelkosten und hoher Mieten eine gute Unterstützung und bringt Familien mehr finanziellen Spielraum“, erörtert Kögler.
Zahl der Kinderbetreuungsplätze könnte massiv erhöht werden
Das Ziel der EU – das im Interesse der Vereinbarkeit von Beruf und Familie für 33 Prozent der unter Drei-Jährigen Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung stehen – wird derzeit nur in Wien erreicht. Die Kinderbetreuungsquote der unter Drei-Jährigen liegt in NÖ bei rund 20 Prozent. Um das EU-Ziel zu erfüllen, müssten sich in NÖ über 5.000 Kinder mehr Betreuungsplätze finden. „Von den zusätzlichen 100 Millionen Euro für den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze würden nach der aktuellen Vereinbarung zum Ausbau der Kinderbetreuung 18,2 Millionen auf Niederösterreich entfallen. Damit könnten rund 5.000 zusätzliche Kinderbetreuungsplätze geschaffen werden – das EU-Ziel wäre damit erfüllt. Unser Heimatbezirk könnte mit rund 265 zusätzlichen Betreuungsplätzen rechnen“, streicht Kögler den positiven Nutzen für den Bezirk Neunkirchen hervor.
Kinderbetreuungsplätze bringen Wahlfreiheit für Eltern
„Erst ein gut ausgebautes Netz an Kinderbetreuungseinrichtungen bringt echte Wahlfreiheit für Familien: Eltern sollen selbst entscheiden, wie sie ihr Leben gestalten möchten – aber für alle, die Beruf und Familie vereinbaren wollen, muss das auch machbar sein – darum sind uns Kinderbetreuungsplätze in ausreichender Anzahl so wichtig“, betonen Hechtl und Kögler. Darüber hinaus macht jeder Euro, der in Kinderbetreuung investiert wird, mehrfach Sinn: „Mehr Kinder werden in einer Bildungseinrichtung betreut, es schafft Arbeitsplätze und mehr Frauen können arbeiten gehen, weil sie ihre Kinder gut versorgt wissen.“