Gegen 18:30 Uhr gingen am Sonntagabend Notrufe in der Bezirksalarmzentrale Neunkirchen ein. In einem Wohnblock in der Werksgasse 1 in Neunkirchen brannte eine Wohnung nach Explosionen lichterloh. Fünf Bewohner mussten ins Spital eingeliefert werden, sechs Wohnungen sind unbewohnbar.
Beim Eintreffen der Florianis in der Werksgasse schlugen bereits meterhohe Flammen aus zwei Balkonen im vierten Stock des Wohnblocks. Mit schwerem Atemschutz kämpften sich die Florianis zur Menschenrettung in das vierte Stockwerk durch. Die Wohnungstür links war verschlossen und wurde von den Florianis eingetreten. Der Bewohner dieser Wohnung hatte vom Feuer in der Nachbarwohnung nichts bemerkt und wurde von der Feuerwehr über das Stiegenhaus gerettet. Alle anderen Hausparteien konnten sich noch vor Eintreffen der Feuerwehr in Sicherheit bringen.
Da der Brand auch auf den Dachstuhl übergegriffen hatte, wurde die Brandbekämpfung mit einem massiven Innen- und Außenangriff angegangen. Mit Drehleiter und Hubsteiger wurden die Löscharbeiten von oben unterstützt.
Das Rote Kreuz richtete wegen der hohen Zahl von Betroffenen ein Triageplatz ein. Schließlich wurden fünf Personen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Landesklinikum Neunkirchen gebracht. Da in dem Wohnblock die Nachbarschaftshilfe der Hausparteien gut funktioniert und sich die Mieter gegenseitig betreuten, war ein Krieseninterventionsteam nicht erforderlich.
Gegen 19 Uhr konnte vom Feuerwehreinsatzleiter Sascha Brenner ‚Brand aus‘ gegeben werden. Um alle Glutnester abzulöschen, musste das Dach geöffnet werden. Mit einer Wärmebildkamera wurden alle Brandstellen aufgespürt und gelöscht. Zum Wiederbefüllen der eingesetzten Atemschutzflaschen kam das Atemluftfahrzeug der FF Ternitz Rohrbach zum Brandort nach. Mit Druckbelüfter wurde das Mehrparteienhaus durchgeblasen und von giftigen Rauchrückständen befreit.
Die Brandursache ist noch unbekannt, doch nahmen Mieter unmittelbar vor dem Brandausbruch dumpfe Explosionen wahr. Ein Brandermittler der Polizei hat seine Arbeit aufgenommen. Von der Hausverwaltung ‚Neunkirchner GmbH‘ wurden sechs Wohnungen für unbewohnbar erklärt. Die ausgebrannten Mieter sind in der Zwischenzeit bei Verwandten untergekommen. Gegen 21 Uhr konnte der schwierige Einsatz abgeschlossen werden.