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Flüchtlingsfamilie wie heiße Kartoffel fallen gelassen

Anfangs Jänner war eine syrische Flüchtlingsfamilie in Warth noch die Vorzeigefamilie für Bürgermeisterin Michaela Walla und für  Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP). Umso befremdlicher ist jetzt ein Verlegungsbescheid des Landes, der der  Familie ins Warther Asyl flatterte.

Die Familie mit zwei kleinen Kindern hatte eine Odyssee hinter sich. Das jüngste Kind war erst im Oktober 2014 während der Flucht aus dem syrischen Kriegsgebiet auf die Welt gekommen. Die netten Fotos der Familie mit Bürgermeisterin Walla und Ministerin Mikl-Leitner in den Median trugen dazu bei, dass auch die Bevölkerung große Hilfsbereitschaft zeigte. Die Flüchtlingsfamilie wurden in Warth gut aufgenommen, es gab Kontakte und Integrationsschritte.

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Innenministerin Mikl-Leitner (l.) besuchte im Jänner mit Bürgermeisterin Walla (r.) die syrische Flüchtlingsfamilie im Senninger. Jetzt soll die Familie auf Landeswunsch aus ihrem Asyl fliegen © BMI

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Die Flüchtlinge waren auch bereit, Arbeiten für die Gemeinde zu erledigen. Es hatte für alle den Anschien, die Familie habe offenbar bereits einen positiven Asylbescheid erhalten. Eine Wohnung in Warth wurde in Aussicht gestellt und die Familie wollte auch bei der Renovierung anpacken.

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warther gemeindezeitung
„… es ist sehr wichtig, dass wir die Kriegsflüchtlinge als MitbürgerInnen behandeln, um sie so gut wie möglich zu integrieren“, richtete Bürgermeisterin Michaela Walla vor drei Monaten ihren BürgerInnen via Gemeindepostille aus © Gemeindeinformation Warth

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Umso erstaunlicher und sehr befremdend war dann der für alle überraschend eingelangte Landesbescheid zur Verlegung der Familie nach Frankenfels bei St Pölten. Auch die Gastgeberfamilie Senninger konnte sich diesen plötzliche Sinneswandel und die Verlegung nicht erklären. „Allerdings erfuhr ich, dass sich eine Wartherin, die Kontakt mit den Flüchtlingen hatte, über diese beschwerte – und die Bürgermeisterin handelte, ohne mit allen Beteiligten zu sprechen und stimmte flott einer Verlegung zu“, ärgert sich der Warther Umweltgemeinderat Josef Kerschbaumer (Grüne). Er versuchte nach einem Gespräch mit der aufgeregten Wartherin, mit Mag. Peter Amerinthof vom Land, Bürgermeisterin Walla und Gastwirt Senninger einen Aufschub von der Abschiebung nach St Pölten zu erwirken.

Kerschbaumer: „Ich wollte erreichen, dass sich alle Beteiligten zusammensetzen und der Familie die Gelegenheit zur Rechtfertigung geben. Entgegen ersten Beteuerungen seitens der Bürgermeisterin habe ich erfahren, dass die Verlegung am heutigen Donnerstag (23.4.2015. Anm d Red) passieren soll„. Zu Mittag befindet sich die Familie noch in Warth und dem Vernehmen nach hat sich jetzt auch die Caritas eingeschaltet 

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