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Der NÖ Lawinenwarndienst informiert und warnt seit 10 Jahren

Der Lawinenwarndienst ist ein sehr wichtiges Sicherheitsnetz, und gibt wertvolle Infos für alle Bergsteiger, Tourengeher, Straßen- sowie Liftbetreiber. Am Dienstag feiert der Lawinenwarndienst im Schloss Zeillern (Amstetten) sein zehnjähriges Jubiläum. Für die Mitglieder der Lawinenkomission gab es Urkunden.

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Bis vor einem Jahrzehnt konnten wichtige Informationen für Bergsteiger, Bergrettung oder Tourengeher nur an den Gendarmerieposten mit Alpingendarmen oder bei den WirtenInnen der Schutzhütten in erfahrung gebracht werden. Die Gendarmen, die einmal wöchentlich ihren „Alpintag“ im Gelände hatten, konnten sich ein Bild über die aktuelle Lage der Schnee- und Lawinensituation machen. Und die WirtInnen der Schutzhütten waren ohnehin direkt am Geschehen. Ansonsten informierten sich die niederösterreichischen Alpinisten oder Bergretter vor der Gründung des NÖ Lawinenwarndienstes beim Lawinenwarndienst der Steiermark. Der schneereiche Winter 2006 löste die Gründung des Lawinenwarndienst NÖ aus. Seit diesem Zeitpunkt wurde es für Alpinisten in den niederösterreichischen Alpen einfachergenaue Vorhersagen und Warnungen gebiets- und gebirgsbezogener zu bekommen.

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Fototext:  Hydrologie-Abteilungsleiter Peter Christian Labut, Landesrat Stephan Pernkopf und Hydrologin Maria Sonnleitner mit den Lawinenwarnern Josef Stanglauer, Karl Tisch, Walter Friedl, Herbert Nutz und Heinz Huber, Josef Plank (v.l.) von der Landwirtschaftskammer nach der Urkundenverleihung im Schloss Zeillern.
Hydrologie-Abteilungsleiter Peter Christian Labut, Landesrat Stephan Pernkopf und Hydrologin Maria Sonnleitner mit den Lawinenwarnern Josef Stanglauer, Karl Tisch, Walter Friedl, Herbert Nutz und Heinz Huber, Josef Plank (v.l.) von der Landwirtschaftskammer nach der Urkundenverleihung im Schloss Zeillern.

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Niederösterreich spielte bekanntlich ja auch für den alpinen Skistil eine Vorreiterrolle.

Der Lilienfelder Skipionier Matthias Zdarsky organisierte sich bereits 1891 aus Norwegen ein Paar Schi und entwarf eine stabile Stahlsohlenbindung dazu. Von ihm stammt auch die Technik, mit der man schöne Schwünge im alpinen Gelände fahren konnte. Matthias Zdarsky war aber nicht nur Vorreiter im Schifahren. Durch seine Erfahrungen bei Lawinen arbeitete er im I. Weltkrieg als Ausbildner und Lawinensachverständiger. 1915 wurde Zdarsky Alpinreferent und am 28. Februar 1916 geriet er selbst in eine Lawine, wurde mit schwersten Verletzungen geborgen. Und so ist die Geschichte des Schifahrens und Schneeschuhlaufens und die Lawinenforschung aus Niederösterreich nicht wegzudenken.

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Die Lawinenwarner aus Puchberg Karl Tisch (l.) und Josef Stanglauer mit Landesrat Stephan Pernkopf.
Die Lawinenwarner aus Puchberg Karl Tisch (l.) und Josef Stanglauer mit Landesrat Stephan Pernkopf.

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Mit dem Schneeberg hat Niederösterreich den östlichsten und gleichzeitig nördlichsten Zweitausender der Alpen. Und dieser ist neben der Rax ein sehr beliebter Schitour-, Kletter- und Wanderberg. Die beiden Berge sind sehr witterungsanfällig und bei Wetterumschwüngen unberechenbar und dadurch sehr gefährlich und keinesfalls zu unterschätzen. „Da mich selbst der Schnee, der Winter und unser Schneeberg faszienieren, kam ich 2005 in die Puchberger Lawinenkommission. Nach einem Ausbildungskurs der Lawinenkommissionen 2006 stieg ich ehrenamtlich als Wetter- und Lawinenmelder beim Lawinenwarndienst Niederösterreich ein“, erzählt Bergretter Karl Tisch, „Mein Einsatzgebiet ist das Schneeberggebiet.“

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Der Puchberger Lawinenwarner Karl Tisch hat 'einen Vogel', den Papagei von der Fischerhütte auf dem Schneeberg.
Der Puchberger Lawinenwarner Karl Tisch hat ‚einen Vogel‘, den Papagei von der Fischerhütte auf dem Schneeberg.

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Die sechs Wetter- und Lawinenmelder in Niederösterreich beobachten, untersuchen und dokumentieren die wetter- und lawinenrelevanten Ereignisse und Erstellen daraus die Lawinenlageberichte, die täglich bis 7.30 Uhr an die Zentrale gemeldet werden. „Es ist eine sehr interessante, verantwortungs- und wertvolle Arbeit und vor allem ist es gut zu wissen, daß durch unsere Infos allen Bergbegeisterten die grundlegenden Information zur Sicherheit für ihrer Touren zugängig sind“, skizziert Tisch, „Bei jeder Skitour auf den Schneeberg kann man die Freiheit und den Frieden in der Natur genießen. Die Berge, die Stille und die Umgebung geben dir die Energie und Stärke, dich zu finden und zu erholen. Wenn man dann auch noch weiß, dass man bei der Skitour und der dazugehörigen Arbeit als Wetter- und Lawinenmelder einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit in den Bergen leistet, ist jede Tour etwas Besonderes und man kann am Ende des Tages zufrieden und mit Freude auf eine erfolgreiche Erkundungstour zurückschauen und die Ergebnisse, dazugehörigen Dokumente und Fotos der Tour mit viel Freude an den Lawinenwarndienst weiterleiten. Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich diese Arbeit, dieses Hobby, gerne und mit viel Engagement und verantwortungsvoll ausübe und es mich freut und ehrt für die öffentliche Sicherheit arbeiten zu dürfen.“

Fotos:Tisch

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