Was für ein erfolgreicher Auftritt der Judo-Asse des JC Wimpassing Sparkasse bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften der allgemeinen Klasse am Samstag in Hard in Vorarlberg. Mit 146 Starten aus 37 Vereinen war das Starterfeld wieder beeindruckend hoch.
In zehn verschiedenen Gewichtsklassen traten die JCW-Judoka an und holten dabei gleich neun Medaillen. Sechs Judoka erreichten das Finale und unglaubliche vier Staatsmeistertitel konnte die Truppe von Cheftrainer Adi Zeltner am Samstag gewinnen.
Bisher gelang es dem JCW bereits in der Jugend- und auch bei einer Juniorenklasse, als bester Verein einer Österreichischen Meisterschaft, geführt zu werden. Heuer war es nun erstmals auch in der allgemeinen Klasse so weit. Und das mit deutlichem Vorsprung vor Galaxy Wien und Multikraft Wels.
Festspiele der Athleten des JC Wimpassing
Den Reigen eröffnete Lukas Reiter. Er zeigte sein großes Können und zog mit vier Ippon-Siegen souverän in das Finale ein. Diese Finale war nichts für schwache Nerven. Der Kampf gegen den Oberösterreicher Shala Driton war bis zur letzten Sekunde spannend. Der Wimpassinger Heeressportler lag zunächst zurück, drehte den Kampf noch acht Sekunden vor Schluss und ging als Sieger nach der Golden Score Verlängerung hervor. Damit konnte Lukas Reiter seinen Titel aus dem Jahr 2016 verteidigen und sich über die nun bereits achte Goldmedaille bei Österreichischen Meisterschaften freuen.
Nach einer zweijährigen Wettkampfpause zeigte dann Tina Zeltner in einem wahren Eilzugtempo ihre deutliche Überlegenheit. In allen drei Vorrundenkämpfe zwang sie ihre Gegnerinnen bereits nach wenigen Kampfsekunden zur Aufgabe durch „abklopfen“. Sie qualifizierte sich somit souverän für ihr Finale. Auch dort, gegen Nationalteamkämpferin Susi Lechner, war Tina fest entschlossen es kurz und bündig zu machen. Die Weltklasseathletin beendete bereits nach 30 Kampfsekunden diesen Kampf und ging als überlegene Siegerin von der Matte. Sie macht damit das Dutzend voll und holt sich insgesamt ihren bereits zwölften Österreichischen Meistertitel.
Dann kam der große Auftritt von Michaela Polleres. Die frischgebackene Junioren EM-Silbermedaillengewinnerin und WM-Dritte marschierte mühelos mit drei vorzeitigen Ippon Siegen ins Finale. Im Finalkampf gegen die Tirolerin Christina Raffler setzte sich die HSZ Athletin mit Ippon durch und konnte so ihren Vorjahrestitel erfolgreich verteidigen. Heuer konnte sie in allen drei angetretenen Klassen U21, U23 und AK den österreichischer Meistertitel gewinnen. Insgesamt liegt sie wie Tina Zeltner bereits bei zwölf Österreichischen Meistertitel.
Gegen die erst 17-jährige Marlene Hunger war dann kein Kraut gewachsen. Sie gewann alle ihre Kämpfe vorzeitig mit Ippon und konnte somit ihren ersten Titel in der allgemeinen Klasse erobern. Die Jungathletin hat es mittlerweile bereits auf beachtliche fünf österreichische Meistertitel gebracht.
Für’s Finale qualifiziert – zwei Silberne geholt
Die beiden Wimpassinger Bundesligakämpfer Florian Wallner und Schwergewichtler Andreas Mruk konnten sich zwar mit Ippon Siegen fürs Finale qualifizieren, scheiterten dort aber nach beherzten Kämpfen. Während Florian Wallner gegen Nationalteam-kämpfer Jo Pacher im Bodenkampf unterlag musste Andreas Mruk gegen den WM-Siebenten Daniel Allerstorfer im Standkampf die Überlegenheit des Gegners anerkennen. Die Silbermedaille ist aber für beide persönlich die beste Platzierung bei einer Staatsmeisterschaft in der Allgemeinen Klasse.
Drei Bronzemedaillen für die WimpassingerInnen
Lisa Grabner konnte sich an ihrem 16. Geburtstag nach ihrem Vorrundensieg und einer knappen Halbfinal-Niederlage für den Bronzekampf qualifizieren, den sie rasch und sicher mit Festhaltegriff für sich entscheiden konnte. Stefan Moser verpatzte seinen Erstrundenkampf und qualifizierte sich mit zwei Ipponsiegen in der Trostrunde für seinen Bronzekampf, den er mit einer tollen Beinfegetechnik vorzeitig für sich entschied.
Daniela Polleres kam im Gruppensystem als Gruppenzweite im Kreuzkampf gegen ihre Schwester Michaela dran. Dani unterlag und landete in Folge ebenfalls auf Rang Drei. Medaillenhoffnung Aaron Fara konnte krankheitsbedingt nicht starten. Clubkollege Bernhard Alber schrammte mit einem vierten Platz denkbar knapp an einer Medaille vorbei. Nathalie Hunger landete auf dem siebenten Rang.
Das beeindruckende Vereinsergebnis: vier Meistertitel, zwei Vizemeister, drei Bronzegewinner. Mit diesem Ergebnis ist der JC Wimpassing Sparkasse Österreichs bester Judoverein bei dieser Meisterschaft.
Foto: JCW