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Roboter taucht im Sprungbecken des Neunkirchner Hallenbades

Seit 2018 ist die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (kurz ZAMG) mit dem Ludwig Boltzmann Institut für archäologische Prospektion und virtuelle Archäologie (LBI ArchPro) an der detaillierten Vermessung des gesamten Bodens der beiden oberösterreichischen Gewässer Mondsee und Attersee beteiligt. Dazu wird ein Tauchroboter eingesetzt. Die Piloten trainieren jetzt im Neunkirchner Hallenbad alle Systeme und Manöver mit dem Unterwasserauge, damit beim Einsatz in den Tiefen der oberösterreichischen Seen mit dem teuren Gerät nichts schiefläuft.

Ziel des vom Land Oberösterreich und der Universität Wien geförderten und realisierten Forschungsprojektes ist die Erfassung von archäologischen Fundstellen in den beiden oberösterreichischen Seen. Ein spezielles, mit hochauflösenden Sonarsystemen ausgestattetes Forschungsboot ist dazu viele Wochen im Jahr auf dem Wasser unterwegs, um den Seeboden lückenlos abzutasten. Trotz des sehr hohen Detailreichtums der 3D Sonardaten bleiben jedoch für die Forscher stets Fragen bezüglich mancher am Grund entdeckter Objekte und Strukturen offen. Aufgrund der teilweise großen Tiefen der Seen ist der Einsatz von Tauchern für die Dokumentation vieler Objekte nur begrenzt sinnvoll.

Daher wurde im Jahr 2019 von der ZAMG ein kleiner, ferngesteuerter Tauchroboter angeschafft. Dieses Gerät, ein ROV (remotely operated vehicle) ist mit einer 4K UHD Kamera sowie starken LED Scheinwerfern ausgestattet und kann mit einer Kabellänge von 300 Meter bis in Tauchtiefen von 200 Meter betrieben werden. Mit Hilfe der Kamerabilder können Objekte am Seegrund untersucht werden und darauf basierend 3-D Modelle erstellt werden. Der ROV ist auch mit einem Greifarm ausgestattet, um damit Proben vom Grund der Seen zu nehmen.

Damit die geplanten Unterwassereinsätze mit dem wertvollen Gerät reibungslos durchgeführt werden können musste ein geeigneter Ort für das Training der ROV-Piloten und den Umgang mit dem System gefunden werden.

Die Stadtgemeinde Neunkirchen erklärte sich ohne Umschweife dazu bereit. Die Tests werden im Sprungbecken des Hallenbades im Erholungszentrum Neunkirchen. Das Becken ist mit 3.8 Meter Wassertiefe ideal für Drucktests und Manövrierübungen, bevor das ROV zur Erkundung dunkler Tiefen in die geheimnisumwitterten oberösterreichische Seen abtaucht.

Bürgermeister Herbert Osterbauer mit dem Team der Unterwasserarchäologen und dem technisch hochgerüsteten Unterwasserroboter im Neunkirchner Hallenbad.

Foto: Stadtgemeinde Neunkirchen

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