New School meets Old School. Pale Male bringt die Bedroom Production auf die Bühne. Hätte Pat Metheny in den 90ern mehr Zeit mit Erykah Badu, D’Angelo und The Roots verbracht, dann wäre wohl genau das dabei rausgekommen. Wir brauchen nicht wehmütig zu werden, denn Pale Male schafft es genau diese grandiosen Welten miteinander zu verbinden. Mit ihrem, am vergangenen Freitag auf der Scheibenwelt erschienenen, Debütalbum ‚I’ve Been Away‘ bringen die fünf Wiener schwebenden Fusionsound mit erdigem HipHop genial in Einklang.
Ein Jahr wurde am Debütalbum getüftelt und gefeilt. Ganz in der Tradition des HipHop ist der Beat zu einem tragenden kompositorischen Element, sowie auch der Umgang mit Samples und dem Stilmittel der Wiederholung. Das Album als Gesamtwerk soll als eine Art Gefühlsportrait verstanden werden – ein Gesicht unserer Zeit, das manchmal gestochen scharf und manchmal verschwommen, leicht verloren auftritt.
Die Wiener Band hat sich vor zwei Jahren rund um Paul Male formiert. Der Gitarrist und Produzent Julian Berann an den Drums (Alice Phoebe Lou), Florian Faltner am Bass (Soia), Sebastian Antosch an der Gitarre (Mashiko) und Olinclusive an den Decks (Scooby Duo) an seiner Seite. Kein Haufen Auftragsmusiker sondern eine Einheit mit Vision, ist das Credo.
Der Sound charakterisiert sich durch starke instrumentale Komponenten und Beats, die teils an Dilla oder auch Roy Hargroove erinnern. Auf dem Album wird bei den Features auf Soulstimmen gesetzt, wie auch auf der bislang letzten Single ‚Movin Fast‘, auf der Soia den Gesangspart übernahm. Auch Rap aus London ist mit Jahson the Scientist auf der Single ‚Davy Junior‘ vertreten. Eine Kombi, die es versteht sphärische Welten des Fusionsounds mit der Direktheit des HipHop in Einklang zu bringen.
Fotos: Raoul Bruck, Rola Music, Promotion