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LA-Songwriter Alex Izenberg landet mit seinem dritten Album auf der Scheibenwelt

Alex Izenberg landete mit seinem dritten Album in der vergangenen Woche auf der Scheibenwelt. ‚I’m Not Here‘ wurde über Weird World veröffentlicht – mit zehn Kompositionen, darunter ‚Egyptian Cadillac‘, einem fröhlichen, verspielten Stück mit Holzbläsern und einer heulenden Gitarre. Hier hast du das ViDEO dazu, bei dem wieder die Giraffe Studios Regie geführt haben und in dem Ray Wise alias Leland Palmer aus David Lynchs Kult-TV-Klassiker ‚Twin Peaks‘, die Hauptrolle spielt.

Izenberg sagt: „Mit diesem und den anderen Songs komme ich der Vergegenwärtigung des Unbewussten immer näher. Es ist schwierig, einfach nur zu schreiben, wenn man ständig damit bombardiert wird, was richtig oder falsch ist, ich habe angefangen, mehr als früher nach innen zu schauen.“

Wenn man über Alex Izenberg liest, trifft man immer wieder auf Worte wie „rätselhaft“ und „zurückgezogen“, die auf den Songwriter aus Los Angeles auch in der Tat zutreffen. Mit seiner dritten LP, dem majestätischen und blumigen Pop-Opus ‚I’m Not Here‘, geht Izenberg über diese oberflächlichen Beschreibungen hinaus und schafft ein paradoxes und visionäres Kunststück: Er verschwindet völlig und gibt gleichzeitig mehr von sich preis als je zuvor.   

Wie sein Debütalbum ‚Harlequin‘ aus dem Jahr 2016 und der ehrgeizige Nachfolger ‚Caravan Château‘ aus dem Jahr 2020 ist auch das neue Album im zotteligen, weltmüden Stil von Izenbergs Lieblingskünstlern der 70er Jahre angelegt. Harry Nilsson, John Lennon, Randy Newman und Lou Reed gehören in jedem Fall dazu.

Aufgenommen wurde ‚I’m Not Here‘ in den Tropico Studios, produziert haben Izenberg und Greg Hartunian und gemastert wurde von Dave Cooley bei Elysian Masters in Los Angeles, CA. Die anschwellenden Streicher- und Holzbläserarrangements erinnern an die farbenfrohe Wucht von Van Dyke Parks und entstanden in Zusammenarbeit mit Dave Longstreth von Dirty Projectors.

Alex Izenberg spricht offen über seine diagnostizierte paranoide Schizophrenie und scheut in seiner Musik vor komplexen Themen, wie Herzschmerz, Verwirrung und Trauer, nicht zurück.



Inspiriert von dem Schriftsteller und Theologen Alan Watts (‚Der Lauf des Wassers‘ von Alan Watts (1915-1974) ist ein Juwel kontemplativer Literatur), der das Leben als ein Drama bezeichnete, in dem wir Masken oder Persönlichkeiten aufsetzen und wieder ablegen, um uns den jeweiligen Momenten anzupassen, bahnt sich Izenberg in seinen neuen Liedern einen Weg zum universellen Bewusstsein, ohne dabei das Gefühl der Verspieltheit zu verlieren. Zwischen diesen Modi wechselnd, erinnern Izenbergs Lieder an eines der berühmten Zitate von Watts: „Du bist nicht verpflichtet, die gleiche Person zu sein, die du vor fünf Minuten warst“. Bezeichnenderweise zeigt das Cover des Albums das strenge Bild einer Maske, eine Anspielung auf den wandelbaren Begriff von Identität, den Izenberg auf dem Album erforscht. „Meine größte Inspiration beim Schreiben dieses Albums war die Idee des Jokers, der jede Karte im Stapel sein kann,“ erklärt Izenberg.  



Die Arbeit an ‚I’m Not Here‘ begann intensiv nach dem Ableben seines Hundes und besten Freundes Larks, benannt nach Larks‘ Tongues in Aspic, dem 1973er Album von King Crimson, einer von Izenbergs Lieblingsbands. Als die Welt um ihn herum zusammenbrach und sein treuer Begleiter nicht mehr da war, zog sich Izenberg tief in sich selbst und seine Fantasie zurück, auf der Suche nach Trost und Erleichterung.

Fotos: Giraffe Studio

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