Schwarzataler Online
Werbeinsel - 200x200

Busfirma im Bezirk wurde nach AK-Klage zu 7.400 Euro Zahlung an Fahrer verdonnert

Der Angestellte eines privaten Busunternehmens im Bezirk Neunkirchen geht nach Dienstende zum Arzt und teilt nur eine Stunde später seinem Dienstgeber per WhatsApp seine Krankmeldung mit. Eine halbe Stunde später kommt die unerwartete Antwort des Dienstgebers per SMS: „Fristlose Entlassung“. Der verdutzte Chauffeur fragt nochmals bei seinem Arbeitgeber um die Begründung nach und bekommt als Antwort: „Betrug“. Zusätzlich wird ihm mitgeteilt, dass auch ein anderes Busunternehmen im Bezirk darüber informiert wurde. Offensichtlich mit dem Ziel, dem Chauffeur keine andere Jobmöglichkeit in der Region zu bieten. Nur ein Fall aus einer Reihe von Problemen, bei denen die AK-Bezirksstelle helfen konnte.

Der Autobuslenker wendet sich an die AK-Bezirksstelle in Neunkirchen, nachdem er trotz Krankenstands kein Krankengeld erhält. Der Grund: Der Dienstgeber weigert sich, die Arbeits- und Entgeltbestätigung der ÖGK zuzusenden. „Bei Durchsicht aller Unterlagen ergaben sich eine Reihe von offener Forderungen So entsprach beispielsweise auch der Stundenlohn nicht dem aktuell gültigen Kollektivvertrag“, skizziert AK-Bezirksstellenleiter Gerhard Windbichler. Der Chef des Busunternehmens bleibt uneinsichtig, der Gang vors Arbeits- und Sozialgericht damit die logische Konsequenz.

Per Gerichtsurteil musste der Unternehmer zähneknirschend alle fällig werdenden Ausstände wegen ungerechtfertigter Entlassung auszahlen. Darunter die Kündigungsentschädigung, der offene Resturlaub, die Entgeltfortzahlung bis zur Beendigung des Krankenstands und die Gehaltsdifferenz zum Kollektivvertrag in Gesamthöhe von rund 7.400 Euro. Ein Erfolg für die AK-Bezirksstelle Neunkirchen.

AK-Bezirksstellenleiter Gerhard Windbichler, AKNÖ-Vizepräsident Horst Pammer und der Neustädter AK- Bezirksstellenleiter Gerald Pahr (v.l.) präsentierten in Neunkirchen die Halbjahresbilanz 2023.

Für die MitarbeiterInnen der AK-Bezirksstelle Neunkirchen stand das erste Halbjahr ganz im Zeichen der Belastungen durch die enormen Teuerungen. „Rund 8.500 Menschen haben im ersten Halbjahr 2023 mit uns Kontakt aufgenommen“, weiß Bezirksstellenleiter Gerhard Windbichler, „Dabei ging es manchmal lediglich um rasche Auskünfte“.

In 3.506 Fällen benötigten die Menschen weiterführende Beratung und die Unterstützung der AK-ExpertInnen bei konkreten Problemen. „Gerade die aktuellen Teuerungen machen einmal mehr deutlich, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle sind“, zieht Windbichler Bilanz.

Insgesamt hat die Bezirksstelle Neunkirchen im ersten Halbjahr fast 1,4 Millionen Euro für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Region gesichert. Ein Highlight des Jahres. Zur Info-Veranstaltung „Rund um die Pflege“ fanden erfreulich viele Interessierte den Weg in den Neunkirchner AK-Saal.

Die Halbjahres-Bilanz 2023 der AK-Bezirksstelle in Neunkirchen

Leistungen für die Mitglieder im Überblick

Kontakt mit der Bezirksstelle: 8.498

Konkrete Beratungen in Problemfällen: 3.506

Im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht: 728.454 Euro

Davon Insolvenzvertretung: 278.541 Euro

Für die Mitglieder insgesamt erreichte die AK-Bezirksstelle: 1.360.368 Euro

AK-Bezirksstellenleiter Gerhard Windbichler, AKNÖ-Vizepräsident Horst Pammer und der Neustädter AK- Bezirksstellenleiter Gerald Pahr (v.l.) präsentieren die imposanten Zahlen, die für ihre ArbeitnehmerInnen in dem Bezirken Neunkirchen und Wiener Neustadt und erkämpft wurden.

Fotos ©Wilfried Scherzer-Schwarzataler

Schreibe einen Kommentar