Im Roman Punk erzählt der Frankfurter Autor Eckhart Nickel in der Sprache des Pop flockig locker von der Sehnsucht, sich durch Musik zu erfinden. Punk ist eine magisch-akustische und subversive Reise in das Innere der Musik und der Pop-Historie und erschien im Piper Verlag. Für sein atemberaubendes Werk wird der Autor Eckhart Nickel am 12. November mit dem Hermann-Hesse-Literaturpreis 2024 ausgezeichnet – Punk ist unser Buchtipp der Woche.
Die Story: Karen sucht ein WG-Zimmer und landet in einer Band, von der zunächst nur der Name existiert. Mit Punk wollen Lambert und Ezra beweisen, dass das immer noch geht: mit maximal drei Akkorden Musik machen und dabei eine coole Figur abgeben. Ein Wettbewerb steht an, und die neue Mitbewohnerin soll dem wilden Duo mit ihrer Kopfstimme intellektuellen Schliff verleihen. Lambert, klassischer Nerd, ist für technische Details zuständig, während der romantische Analogiker Ezra Original-Instrumente aus der Punk-Ära beisteuert. Karen bringt im Geist von Andy Warhols Factory das entscheidende Element von Spontaneität ins Spiel und verzaubert die Brüder mit ihrem Improvisationstalent.
Es wird eine magisch-akustische und subversive Reise in das Innere der Musik und der Pop-Historie, bei der Karen alles geben muss, um Punk zu retten: als romantisches Allheilmittel für eine Welt, der die Musik auf mysteriöse Weise abhandengekommen ist.
Der mit 15.000 € dotierte Hermann-Hesse-Literaturpreis 2024 geht an den am 2. Juni 1966 in Frankfurt am Main geborenen Eckhart Nickel für seinen Roman Punk. In der Begründung der Jury heißt es: „Seit über 25 Jahren entwirft Eckhart Nickel schillernde Kunstverstecke gegen die graue, überreglementierte Gegenwart – sein jüngst erschienener Roman Punk ist nach Hysteria und Spitzweg der architektonische Höhepunkt einer ästhetisch einzigartigen Trilogie. Der Hermann-Hesse-Literaturpreis 2024 wird verliehen für ein humanistisches Werk und für Nickels mutigen Immer-wieder-Neuanfang.“
Eckhart Nickel gehörte zum popliterarischen Quintett Tristesse Royale und schreibt Reiseberichte und Feuilletons u. a. für die FAS, die FAZ und ihr Magazin. Sein Debütroman Hysteria (2018) wurde beim Ingeborg-Bachmannpreis ausgezeichnet und mit dem Hölderlin-Förderpreis 2019 gewürdigt, sein hochgelobter Roman Spitzweg schaffte es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2022.
Die Preisverleihung findet am 12. November 2024 um 19 Uhr im Bürgersaal des Karlsruher Rathauses statt.
Fotos ©Jork Weismann, Piper