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Für Chinesen muss Wein rot sein – und manche sind gut

Paprika aus Shangxi bringt der Grace Vineyard. Wer bei chinesischem Wein nur an Pflaumenwein denkt, wird überrascht sein, dass 90 Prozent des Konsums im Reich der Mitte Rotweine sind. 400 Weingüter, von denen über 300 erst in den letzten zehn Jahren die Szene betraten, sorgen für die Inlandsproduktion. Einem der ambitioniertesten steht Judy Leissner vor.

Die Dimensionen – zwei Millionen Flaschen verlassen die Winery in der Shangxi-Provinz – sind aber mit Vorsicht zu genießen. Denn vom besten Wein des Hauses, der „Chairman’s Reserve“ – sie ehrt Judys Vater, nicht den Großen Vorsitzenden Mao – werden gerade 3.000 Flaschen gefüllt. Ihn gibt es daher nicht im Handel, am Weingut wird er gereicht, daher für Chinareisende der Hinweis, es gibt auch elf Zimmer am Grace-Gut in Shangxi.

Bei ihren beiden jährlichen Österreichbesuchen nimmt sie einen anderen Wein aber gerne mit, mit dem sich im Freundeskreis verblüffen lässt: Der „Deep Blue“ besteht aus 74 Prozent Cabernet Sauvignon, 20 Prozent Merlot und sechs Prozent Cabernet Franc. Wobei er sich im Geschmacksprofil eher am letzten Bestandteil orientiert. Bereits im Geruch schält sich die grüne Paprika aus den Eichenfass-bedingten Aromen Vanille und Nougat heraus. Durchgängig bleibt dieser grüne Widerrist auch am Gaumen, wobei hier das noch präsente Holz dagegen hält, saftige Kornellkirsche, dazu auch etwa schwarzer Pfeffer, ergeben einen relativ runden Wein. Lagerung – Judy gibt ihren Weinen eher nur zwei Jahre Zeit dafür – wird ihn noch harmonisieren, allerdings werden ihn Cabernet-Fans jetzt schon lieben. Für einen Erstkontakt mit China-Wine jedenfalls sehr empfehlenswert.

Roland Graf

 

Bezugsquelle: Grace Vineyard, Cuvée „Deep Blue“ 2010, € 28 ab Hof in Shangxi, www.grace-vineyard.com (bezüglich Lieferung empfiehlt sich ein Mail an Judy Leissner).

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