Nelson Mandela und sein Gefängniswärter Christo Brand – diese einzigartige Geschichte über seine Zeit mit Mandela gewährt bisher unbekannte intime Einblicke in das Leben eines der größten politischen Vorbilder. Die Memoiren von Christo Brand, dem Gefängniswärter und späteren Freund von Nelson Mandela erschienen jetzt im Residenz Verlag.
Nelson Mandela, Sohn eines schwarzen Stammesführers und großer Kämpfer gegen die Rassentrennung in Südafrika. Christo Brand, ein weißer Bauernsohn, hineingeboren in die Kultur des Apartheid-Regimes. Diese beiden Menschen mit so ungleichen Voraussetzungen begegneten einander im Gefängnis auf Robben Island: Mandela als lebenslänglich inhaftierter Freiheitskämpfer, Brand als sein vom Staat rekrutierter Aufseher, der unter anderem den persönlichen Briefwechsel des Häftlings zensieren musste.
Der 60-jährige politische Gefangene und der erst 19-jährige Wärter hätten erbitterte Feinde werden können. Doch zwischen ihnen entwickelte sich im Lauf eines Jahrzehnts, das sie gemeinsam im Gefängnis verbrachten, eine außergewöhnliche Freundschaft. Die Verbindung zwischen ihnen reifte durch viele Akte der Menschlichkeit und blieb auch nach Mandelas Freilassung aufrecht. Christo Brand erzählt in seinen Memoiren Anekdoten, über die er nie zuvor offen gesprochen hat: „Ich ging also durch den Gang zu seiner Seite der Zelle und reichte ihm das Baby. Er nahm es, hielt es und sagte nur: „Oh.“ Er küsste das Baby und ich sah Tränen in seinen Augen. Wir standen beide stumm da. Eine halbe Minute verging, dann wusste er, dass er mir das Baby wieder geben musste. Keiner von uns sprach es aus, aber uns war klar, dass niemand davon erfahren durfte, nicht einmal seine Frau.“
Nelson Mandela starb am 5. Dezember 2013.