Michael Spindelegger begründet seinen Rücktritt mit dem „Verantwortungsgefühl gegenüber dem Land und seiner Menschen, unseren Kindern und Enkelkindern“: Er will nicht für „neue Schulden oder neue Steuern“ einstehen. Diese Haltung verdient Respekt angesichts eines Umfeldes, in dem immer mehr Leistungen vom Staat eingefordert werden, ohne sich um die Aufbringung des Geldes bzw. die explodierenden Schuldenberge zu kümmern.
Sinnvolles Sparen ist leider bei uns zu einem Fremdwort geworden, selbst gigantische Geldverschwendungen stehen an der Tagesordnung. Spindelegger hätte seinem Land und den geplagten Steuerzahlern einen großen Dienst erweisen können, wenn er bei seinem Rücktritt das Musterbeispiel für jene Geldvernichtung erwähnt hätte, die jede echte Steuerentlastung auf Jahrzehnte hinaus verhindert: Die Milliardenausgaben für die sinnlosen Megabahntunnel Semmering, Koralm und Brenner.
Er wäre damit dem Beispiel seines Schweizer Ressortkollegen Otto Stich gefolgt, der im Jahre 1995 unter Hinweis auf die Finanzierungslasten durch den Lötschbergtunnel zurücktrat. Leider hat Micheal Spindelegger zu einem solchen Schritt der Mut gefehlt.
Dkfm. Franz Fally, Hirschwang