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Seilbahnen sind nach wie vor das mit Abstand sicherste Transportmittel

Nach dem tragischen Seilbahnunglück in Norditalien am gestrigen Pfingstsonntag rückt die Sicherheitsthematik bei den heimischen Berg- und Seilbahnen verstärkt in den Fokus. „Wir Seilbahnbetreiber sind eine große Familie – dieses Unglück in unserem Nachbarland macht uns sprachlos und sehr betroffen. Wir merken rund um dieses Thema eine Verunsicherung in der Bevölkerung und möchten entgegensteuern und den Menschen mögliche Ängste nehmen“, betont Bernd Scharfegger, Geschäftsführer Scharfeggers Raxalpen Resort und Betreiber der Rax-Seilbahn.

Ein Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln verdeutlicht: Seilbahnen sind nach wie vor das mit Abstand sicherste Transportmittel. Allein in Österreich gibt es rund 1.100 öffentliche Seilbahnen. Die Anzahl der gemeldeten Vorfälle im Verkehrsbereich Seilbahnen bewegt sich dabei auf einem sehr niedrigen Niveau. Laut dem Unfallbericht von 2017 (Quelle: Parlamentarischer Verkehrsausschuss) wurden 17 Vorfälle gemeldet, darunter zwölf Unfälle. Bezogen auf die Fahrgastzahlen ist das Risiko tödlich zu verunfallen rund zehnmal kleiner als im Auto oder Zug und gar mehr als fünfzig Mal kleiner als im Flugzeug.

Bernd Scharfegger, Geschäftsführer Scharfeggers Raxalpen Resort und Betreiber der Rax-Seilbahn.

Auf wilde Spekulationen hinsichtlich des Unfallherganges in Lago Maggiore in Norditalien möchte Scharfegger dezidiert verzichten: „Wichtig ist, dass wir unseren Gästen Sicherheit und Stabilität bieten. Die Rax-Seilbahn durchläuft zweimal pro Jahr mehrwöchige Revisionsarbeiten, bei denen auch der Hersteller sowie andere externe Stellen wie TÜV und Technische Versuchs- u. Forschungsanstalt TU Wien hinzugezogen werden. Bei diesen Arbeiten werden alle Bereiche der Seilbahnanlage einer eingehenden Wartung und Prüfung unterzogen. Funktionsproben der Sicherheitseinrichtungen sowie Bremsproben werden hierbei regelmäßig durchgeführt. Die letzte technisch-periodische Überprüfung wurde im April durchgeführt.“

Rax-Seilbahn: „Gefahrenquellen reduzieren“

Die Rax-Seilbahn verzeichnete vor der Pandemie jährlich rund 180.000 Beförderungen. Technisch befindet sich die ersten Seilschwebebahn Österreichs am neuesten Stand. Im Zuge der Revitalisierung zum 90-jährigen Jubiläum im Jahr 2016 wurde die gesamte Antriebssteuerung sowie Seilbahn- und Elektrotechnik erneuert. Die Sicherheitsbremse am Antrieb wird automatisch geregelt und erlaubt eine sanfte Bremsung. Eine neue Pendeldämpfung reduziert das Auspendeln der Kabine bei Bremsvorgängen und Stützenüberfahrten auf ein Minimum. Bernd Scharfegger versichert: „Es finden regelmäßige magnetinduktive Untersuchungen durch externe Stellen statt und die Tragseile werden monatlich von uns kontrolliert.“

Die Seilbahn auf die Rax war 1926 die erste Seilschwebebahn Österreichs.

Auch die Windgeschwindigkeit hat einen entscheidenden Einfluss auf die Betriebstüchtigkeit einer Seilbahn. Bei kräftigen Böen und einem starken Schwingen der Gondel oder des Seils wird der Seilbahnbetrieb vorübergehend eingestellt. „Uns ist allen bewusst: Ein menschliches Fehlverhalten kann man leider nie vollkommen ausschließen. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und versuchen alle Gefahrenquelle mit einem umfangreichen Sicherheitsmanagement auf ein Minimum zu reduzieren. Die Sicherheitsthematik begleitet uns tagtäglich am Berg, daher werden wir heuer auch unsere im letzten Jahr erfolgreich gestartete ‚End of Flip-Flop Zone‘ weiter ausbauen“, bestätigt Bernd Scharfegger.

Mehr Informationen zur Rax-Seilbahn findest du unter: www.raxalpe.com  

Fotos: Scharfeggers Raxalpen Resort

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