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Dichte Soundsphären treffen bei Kayomi auf treibende Rhythmen und starke Vocals

Alles beginnt in einer mondlosen Nacht. Die Schatten der Bäume rauschen am Autofenster vorbei. Das Chaos im Kopf braucht ein Ventil. Die überlieferten Legenden berichten uns, das im Player rotierende Debütalbum sei auf einer nächtlichen Autobahnfahrt von London nach Manchester entstanden. Ein persönlicher Verarbeitungsprozess sei der Auslöser gewesen. Die Texte, die Gitarrist und Sänger Alexander Kuroll in seine musikalische Familie trägt, ließen plötzlich etwas Neues entstehen: Kayomi. Am Freitag landete das gleichnamige Album mit einem Dutzend Impressionen zwischen Neumond und Highway auf der Scheibenwelt.

Das Zusammenspiel der Band bringt ihren Rocksound auf ein Level, das sich nur durch die Kontraste fassen lässt: Zu harmonisch ist das Chaos der fünf Instrumente. Weil sich E-Flöte und Saxophon so gut verstehen, als würden sie sich von klein auf kennen. Weil Bass und Schlagzeug einen treibenden Rhythmus erzeugen, der vom Leadgesang weitergetragen wird.

Gefunden hat sich Kayomi übrigens an Orten, an denen man sich halt so findet, wenn man nicht grad von einer globale Hysteria aufgelauert wird: die Bar ums Eck, der Pausenhof, die Autobahnraststätte. Geteilt haben sie seitdem die hellen und die dunklen Momente. Um Angstzuständen und Depressionen ihr Stigma zu nehmen, bilden Kayomi mit ihrer Musik einen lauten, tanzbaren Gegensatz. Und setzen damit eine Energie frei, die ihr Livepublikum zum schweißtreibenden Mitschweben anregt. Eine Energie, die sie auch auf ihr erstes Studioalbum gepackt haben.

Kayomi sind Alexander Kuroll (Gesang, Gitarre), Alexander Distl (Drums), Juliane Weselka (Saxophon), Christian Woltron (E-Flöte) und Georg Pinter (Bass)

So schaffen Kayomi nicht nur Soundsphären zum individuellen Versinken, sondern lassen das Publikum akustisch auch an ihrer Fahrt teilhaben. Fast als säße man mit ihnen im Auto. Gemeinsam kreieren sie einen Raum, in den man sich zurückziehen kann – zum Loslassen und Wiederfinden.

Vierzig Minuten sehr coole Soundlichtsignale – nicht nur für die scheinbar ausweglosen Momente auf nächtlichen Straßen.

Fotos: Kerberos Records, Signal

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