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Die Fachschule Warth engagiert sich bei der genetischen Analyse heimischer Obstsorten

Die Fachschule Warth verfügt über eine Datenbank von rund 100 Obstsorten, die im Rahmen des Projekts „Obst-Inventur Österreich“ des Vereins Arche Noah genetisch untersucht und mit anderen Obstsammlungen vernetzt wird. Ziel dieser Initiative ist den aktuellen Zustand der vorhandenen Obstsorten zu erheben, um geeignete Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der biologischen Artenvielfalt setzen zu können.

Im praktischen Unterricht nahmen die Schülerinnen und Schüler von jedem Baum den Apfelproben, damit sie in der Arche Noah in Schiltern bei Langenlois pomologisch bestimmt werden können. Die Äpfel werden also nach dem Aussehen, Aufbau und Geschmack exakt untersucht und mit der genetischen Analyse abgeglichen. Erst dann sind die Apfelsorten wissenschaftlich eindeutig bestimmt.

„Derzeit kann man nicht genau sagen wie viele verschiedene Ostsorten es in Österreich überhaupt gibt. Mit dem Projekt ‚Obst-Inventur Österreich‘ ändert sich das nun grundlegend. Denn die österreichischen Obstsammlungen werden miteinander vernetzt und die dort erhaltenen rund 5.200 Obstsorten über den genetischen Fingerprint eindeutig charakterisiert“, skizziert Professor Markus Schöll, der das Projekt an der Landwirtschaftlichen Fachschule Warth leitet, und erläutert den neuen Weg, „Bislang wurden die Sorten nur nach dem Aussehen beschrieben und zugeordnet. Um den genetischen Fingerabdruck jeder Obstsorte zu erstellen, wurden Blattproben der Bäume genommen und für die genetische Analyse in der Schweiz utersucht. Somit werden die Obstsorten wissenschaftlich eindeutig bestimmt.“

Schülerin Lea Reischer, Professor Markus Schöll, Schüler Oskar Zeleny und Schülerin Hannah Stocker (v.l.) bei der Apfelernte.

Die genetische Bestimmung ist auch deshalb notwendig, weil die äußeren Merkmale der Obstsorten je nach den Umwelteinflüssen und Standort stark variieren können. Zudem gibt es viele nur lokal vorkommende Sorten, bei denen eine exakte Bestimmung oft nicht möglich ist. Die genetische Analyse sämtlicher Obstsorten aus allen österreichischen Sammlungen soll in den kommenden zwei Jahren abgeschlossen sein. Auch ein Abgleich mit Datenbanken in Deutschland und der Schweiz wird durchgeführt. „Dies ist ein Meilenstein für die aktive Erhaltung der seltenen Obstsorten in Österreich“, freut sich der Projektleiter.

Foto: Jürgen Mück

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