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‚Die kaiserliche Jagd‘ und ‚Karl – Der letzte Kaiser‘ im LiteraturSalon Wartholz

Der Kral Verlag präsentiert am 5. November im malerischen Ambiente der Schlossgärtnerei Wartholz in Reichenau an der Rax die Bücher „Die kaiserliche Jagd“ von Lelio Colloredeo-Mannsfeld und „Karl – Der letzte Kaiser“ von Hannes Etzlstorfer. Im Anschluss werden die Gäste auf Wein und Brot eingeladen. Beginn: um 18 Uhr, Eintritt frei – Anmeldung unter der Nummer 02666-52289-203 oder unter literatursalon@schlosswartholz.at erbeten.

„Die kaiserliche Jagd“ von Lelio Colloredeo-Mannsfeld

Wohl nur weniges offenbart einem stillen Beobachter derart rasch einen Blick auf das Innere einer Person, wie ihr Zugang zur Jagd. Er ist immer eng verwoben mit dem gesellschaftlichen und politischen Umfeld des Betroffenen, aber auch mit seinen persönlichen und familiären Schicksalen. Nicht umsonst lautet ein vielbemühtes Sprichwort „Die Jagd verdirbt den Charakter nicht, sie offenbart ihn“. Beim einen tun sich unfassbare seelische Abgründe auf, beim anderen erschließen sich Leutseligkeit, Reformdrang und revolutionärer Weitblick. Dieses Phänomen manifestiert sich auch im Kaiserhaus, das beinahe 640 Jahre lang die Geschicke Österreichs bestimmte: Für die Habsburger war die Jagd Mittel zur Machtdemonstration, ein wichtiges und vielgenutztes politisches Element.

Für viele ihrer Mitglieder war sie aber auch schlichtweg Ablenkung vom sonst so förmlichen höfischen Alltag und nicht selten auch prominente Bühne zur Verwirklichung persönlicher Verworrenheit. Die Autoren sind mit dem Anspruch an die Arbeiten zu diesem Buch herangegangen, auch beim nichtjagenden Publikum Interesse für das facettenreiche Thema Jagd zu wecken und beleuchten dabei auch gesellschaftliche Strukturen, Persönlichkeiten und Lebensumstände, die auch die Jagd beeinflussen, die von Anbeginn kein statischer Begriff war, sondern einem ständigen Wandel unterliegt. Der Bildband „Die kaiserliche Jagd“ entführt zudem mit einer Fülle an Bildern, Fotos und historischen Dokumenten in die „Welt von gestern“.

„Karl – Der letzte Kaiser“ von Hannes Etzlstorfer

Mit Kaiser Karl I. geht im November 1918 die Regentschaft der Habsburger in Österreich nach 640 Jahren zu Ende. Damals endet auch der erbittert geführte Erste Weltkrieg. Nur durch tragische Wechselfälle wie dem Suizid Kronprinz Rudolfs und der Ermordung des Thronfolgerpaares in Sarajewo im Juni 1914 wird Karl zum Erben des von so vielen Seiten bedrohten Throns. Nicht einmal 24 Monate sind Kaiser Karl gegönnt, um den Frieden und die längst notwendigen Reformen in diesem Vielvölkerstaat herbeizuführen. Zeitgenossen wie sein Erzieher Graf Wallis loben bei der Thronbesteigung im November 1916 Karls Bescheidenheit, Pflichtbewusstsein und Herz. Er sei das „Muster eines Mannes und Vaters“, so Wallis. Wahrheiten, die niemanden verärgern, sind freilich meist nur halbe: Hinter vorgehaltener Hand werden auch seine Schwächen – fehlende Entschlusskraft bzw. übereilte, wankelmütige Entscheidungen, dilettierende Alleingänge („Sixtus-Affäre“) und fehlende Konzentration bei Unterredungen – gegen ihn ins Rennen geführt.

Zudem hat sich auch das Herrscherverständnis massiv geändert. Nach seinem erzwungenen Thronverzicht im November 1918 hofft Karl bis zum März 1919 auf Schloss Eckartsau vergebens auf eine mögliche Wiederkehr auf den Thron. Trotzdem bricht er gemeinsam mit Gattin Zita 1921 vom Schweizer Exil nach Ungarn auf, um dort wieder an die Macht zu gelangen. Die Mission scheitert jedoch am ungarischen Widerstand. Karl wird daraufhin mit seiner Familie ins ferne Madeira verbannt, wo er am 1. April 1922 stirbt. Seinen gelebten und von Historikern geprüften Friedenswillen lohnt ihm die katholische Kirche mit der 2004 erfolgten Seligsprechung.

Covers: Kral Verlag

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