Geologe Wolfgang Vetters von der Universität Salzburg kritisiert das Umweltverträglichkeitsgutachten für den Semmering-Basistunnel: Der Semmering-Quarzitkomplex enthält radioaktives Uran, was im Gutachten einfach verschwiegen wurde und die Vorsorgemaßnahmen für Erdbebensicherheit entsprechen nicht der aktuellen EU-Norm Eurocode 8.
„Es muss Vorsorge getroffen werden“, so Vetters, „dass sowohl bei den Arbeiten im Tunnel als auch das in diesen Abschnitten gewonnene radioaktive Aushubmaterial entsprechend der Strahlenschutzverordnung behandelt wird.“ Die Umweltorganisation Alliance For Nature hat beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung eine Prüfung beantragt. Denn im Falle der Verwirklichung des Semmering-Basistunnels kann die Einleitung von Bergwässern in die Schwarza und andere Gewässer zu einer Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung und zu einer gefährlichen Umweltbelastung durch Radioaktivität führen. Das Gestein aus dem Tunnelbau könne Uran-Konzentrationen enthalten, die eine erhebliche Umweltbelastung bewirken und eine Ablagerung auf der geplanten Deponie Longsgraben unzulässig machen.
Auch zählt das Gebiet um den Semmering bis Mürzzuschlag zu den Erdbeben-intensivsten Gebieten Österreichs. „Es ist damit zu rechnen, dass ein erhöhter Gebirgsdruck beim Durchbohren der Gesteinsschichten auftritt und damit das Risiko von Bergschlägen gegeben ist“, so Geologe Vetters.