Schwarzataler Online
Werbeinsel - 200x200

Auch heuer packten wieder viele Freiwillige beim Bergwaldprojekt im Rax- und Schneeberggebiet an

Das Bergwaldprojekt in unserem schönen Rax- und Schneeberggebiet wurde auch heuer wieder mit der Hilfe von Freiwilligen der Naturfreunde Österreich und des Alpenvereins Edelweiss durchgeführt. Von 4. bis 8. Juli arbeiten gut zwanzig Freiwillige ehrenamtlich im Rax- und Schneeberggebiet, um sanierungsbedürftige Wege instand zu setzen, sie von wucherndem Gebüsch frei zu schneiden und neu zu markieren. Einige Wanderwege musste sogar mit Motorsägen von den Windbrüchen der vergangenen Stürme begehbar gemacht werden. Winter und Unwetter setzen manchen Steige ziemlich zu, ließen sie tief erodieren. Diese wurden aufwändig abgesichert und mussten streckenweise komplett neu angelegt werden, um für AusflüglerInnen und Bergfexe wieder passierbar zu sein. Neben den Naturfreunden Österreich, dem Alpenverein Edelweiß und dem ÖTK waren auch die Alpine Gesellschaft Reißtaler und die Alpine Gesellschaft der Kienthaler an Bord des Bergwaldprojekts.

Während des gesamten Bergwaldprojekts wurden die freiwilligen HelferInnen von Projektleiterin Regina Hrbek von den Naturfreunden Österreich und Projektleiter Rainer Vogl vom Alpenverein Edelweiss unterstützt. Gefördert wurde diese gemeinsame Aktion vom Forst- und Landwirtschaftsbetrieb und der Abteilung Wiener Wasser der Stadt Wien.

Manche Wege sind nach Felsstürzen – wie hier im Kesselgraben – immer noch unpassierbar.

Die Highlights des heurigen Bergwaldprojekts

• Am Zustieg zum Hoyossteig wurde ein Teil des Weges durch Steinschlag arg in Mitleidenschaft gezogen. Es mussten Bäume rausgeschnitten und Teile des Weges neu verlegt werden.

• Der Zustieg zur Schönbrunnerstiege wurde bergseitig verbreitert, weil er schon sehr schmal war und teilweise auf der talseitigen Vegetationskante begangen wurde, was über kurz oder lang den Weg zerstört hätte.

• Der Wachthüttelkamm wurde im oberen Teil neu markiert.

• Im Rettenbachgraben wurde der Weg ausgeschnitten und Windbrüche entfernt.

• Der südliche Grafensteig wurde von der Kienthalerhütte aus Richtung Bockgrube ausgeschnitten.

• Die Latschentrasse von der Seehütte zum Göbl-Kühn-Steig wurde ausgeschnitten.

Die tolle Zusammenarbeit aller Stakeholder der Region ist das Besondere an diesem Projekt. Der rege Austausch und das freundschaftliche Zusammenspiel zeigt anschaulich, was alles gemeinsam möglich ist.

Die Markierung der Wege und Steige ist eine der wichtigen Aufgaben für die Freiwilligen.

Der Bereichsleiter für Klimaangelegenheiten, Forstdirektor des Forst- und Landwirtschaftsbetriebs der Stadt Wien OSR DI Andreas Januskovecz bedankte sich beim gestrigen Pressemeeting beim Weichtalhaus für die intensive Vorarbeit der alpinen Vereine, ohne die ein reibungsloser Ablauf des Projekts nicht möglich gewesen wäre. Begleitend zur vorbildlichen Kooperation zwischen der Stadt Wien und den alpinen Vereinen in diesem Projekt sind die Sicherheit und die Vorsicht im Umgang mit Erholung und Naturnutzung oberstes Gebot.

Gut gepflegte und sichere Wege und Steige ziehen zahlreiche BergtouristInnen in unsere Berge, damit steigt aber auch die Verantwortung für die Wandergäste, sorgsam mit unserer Natur umzugehen. Offenes Feuer und Lagerfeuer sind dabei, genauso wie das achtlose Wegwerfen von Zigarettenstummeln und die illegale Entsorgung von Müll ein absolutes „No-Go“ und sind außerdem strafbar. Und wer schon in der Natur rauchen will oder muss, sollte zumindest einen dieser handlichen Taschenaschenbecher (gibt es in jeder Trafik) im Gepäck haben … und auch benutzen!

Die achtsame Benutzung unserer großartigen Natur, ob am Ufer der Schwarza, im Quellenschutzwald, im Felsgelände oder auf den alpinen Hochflächen, ist unbedingte Pflicht für aller NutzerInnen. Andreas Januskovecz appelliert an alle Erholungssuchenden, sich an diese – eigentlich selbstverständlichen – Regeln zu halten. Doch wie der Feuchterbrand im Vorjahr bewies gibt es immer noch unbelehrbare schwarze Schafe, die aus Gedankenlosigkeit, Faulheit oder Blödheit viel zerstören.

Winter, Wind und Wetter hinterließen beschädigte Wanderwege.

Betriebsleiter des Quellgebiets I. Hochquellenleitung der Abteilung „Wiener Wasser“ der Stadt Wien Ing. Hans Tobler liegt naturgemäß die Wasserversorgung der Stadt Wien am Herzen, kommt doch ein Großteil des exzellenten Trinkwassers für die Hauptstadt aus unserem Rax- und Schneeberggebiet. Durch die Zusammenarbeit mit den alpinen Vereinen wurden nach dem strengen Winter die, durch Erosionen beschädigten, Wanderwege vorbildlich saniert. Damit ist gewährleistet, dass die AusflüglerInnen auf den markierten Wegen bleiben, was im Quellschutzgebiet besonders wichtig ist, um Verunreinigungen des Quellwassers zu verhindern.

Wenn gar nichts mehr ging, mussten die Profis mit den Kettensäge ran.

Die Abteilungsleiterin der Naturfreunde für die Bereiche Natur-, Umweltschutz und Hüttenmanagement DIin Regina Hrbek betonte beim Pressemeeting, dass die meisten Wanderwege in Österreich von ehrenamtlichen und freiwilligen Mitgliedern der alpinen Vereine instandgehalten werden. Durch die immer häufiger auftretenden Unwetter stehen die WegewartInnen vor wachsenenden Herausforderungen. Trotzdem werden für dieses Projekt immer sehr schnell Freiwillige gefunden, die mit Freuden anpacken. Das Gefühl etwas Sinnvolles zu tun steht im Vordergrund der bergaffinen TeilnehmerInnen.

Rainer Vogl vom Alpenverein Edelweiss, dankt der Stadt Wien für die großzügige Unterstützung. Auch er ist von der tollen Zusammenarbeit der alpinen Vereine begeistert und hofft auf eine Fortführung der Kooperation auch im kommenden Jahr und der dritte Präsident des ÖTK, Otto Kropf, betonte, dass der ÖTK der größter Wegehalter in der Region sei. Der Präsident freute sich sehr über diese Kooperation, die in Zeiten, in denen die alpine Wegesanierung immer mehr Zeit beansprucht, ein äußerst positives Signal setzt.

Gruppenbild mit Dame: Regina Hrbek von den Naturfreunden, ÖTK-Wegewart Helmut Münzer, der Betriebsleiter des Quellgebiets I. Hochquellenleitung Hans Tobler, Rainer Vogl vom Alpenverein Edelweiss, Forstdirektor der Stadt Wien Andreas Januskovecz und ÖTK-Präsident Otto Kropf (v.l.) können auf eine erfolgreiche Arbeitswoche in unseren heimischen Bergen zurückblicken.

„Alle alpinen Vereine setzen sich intensiv für bewusstseinsbildende Maßnahmen einer naturverträglichen Naturnutzung bei ihren Mitgliedern ein. Das sehen wir als unsere Kernaufgabe an“, skizzierten Hrbek, Vogl und Kropf im Weichtalhaus unisono. Die VertreterInnen der alpinen Vereine betonten abschließend, dass allen NaturnutzerInnen bewusst sein muss, dass sie nur zu Gast in der Natur sind.

Fotos: Bergwaldprojekt, Helmut Münzer, Wilfried Scherzer-Schwarzataler

Schreibe einen Kommentar